Gut aufgelegt (1): Die neun besten 70er-Jahre-LPs

Das läßt Du Dir nicht nehmen: Zum Untergang hastig angespielt nur die beste Musik.
Das läßt Du Dir nicht nehmen: Zum Untergang wird nur die beste Musik hastig angespielt.

Du bist abends unterwegs. Am Bahnhof sagt Dir eine Gang freundlich guten Tag, will Dein Handy und Deine 70er-Jahre-Platten, die Du zufällig gerade im Altersheim Deiner Omma aufgelegt hast, und noch Deinen tragbaren Plattenspieler.

Das geht gar nicht. Du haust dem ersten auf die Fresse und läufst weg, in eine dunkle Sackgasse hinein. Sie können nicht sehen, wie Du dort über eine Mauer springst, aber sie kommen hinterher in diese kleine ruhige Straße, in der Dir niemand helfen wird. Die sind sauer. Sie suchen Dich. Du setzt Deinen Kopfhörer auf und willst noch schnell Deine 9 Lieblingsplatten hören. Zumindest kurz anspielen. Ein letztes Mal.

Kriterien: Kein schwaches Stück, eigenständig und einmalig, von niemandem wiederholbar, auch nicht vom Künstler selbst. Ursprünglichkeit, Kraft, Leidenschaft. Vertrackt genug, dass sich der Scheiß niemals tothört. Hier die Liste der Scheiben.

Spirit: The 12 dreams of Doctor Sardonicus (1970)
Patti Smith: Horses (1975)
Bob Dylan: Desire (1976)
David Bowie: Heroes (1977)
Van der Graaf: The Quiet Zone, the pleasure dome (1977)
Peter Hammill: Over (1977)
Pere Ubu: The modern Dance (1978)
The Who: Who are you? (1978)
Robert Fripp: Exposure (1979)

7 Kommentare

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[…] Rauchosmotisierend gehst Du vom Plattenspieler, von wo Du die Tüte mit Deinen Platten geholt hast, Richtung Keller. Im alten Kinderzimmer, steht ein Plattenspieler mit integriertem Verstärker. Du willst die besten Platten der 60er auflegen. Du hörst noch das typische Geräusch splitternden Holzes, unverwechselbare Schreie, die für Dich wie zu schnell abgespieltes Schweinegrunzen klingen, unterlegt von den bleischwer polternden Schritten auf der Treppe. Du beeilst Dich also echt, die Platten zumindest so weit wie möglich durchzuhören. (Die Auswahl-Kriterien für die Musik standen bereits hier.) […]

[…] schwaches Stück verfasst hat. Eigentlich hätte ihr Debut-Album „Marquee Moon“ auch auf unsere Liste der besten Platten gehört. Auch wenn man überall lesen kann, es sei Punk, was sie spielen: Es ist keiner. […]

[…] heraus. Es definierte zeitgleich eingängige und experimentelle Popmusik neu und hätte in unserer Hitparade der besten Platten der 70er Jahre landen können – wenn nicht ein, zwei Stücke etwas weniger Substanz als die anderen gehabt […]

[…] Fripp 1979 das Album „Exposure“ mit einer illustren Schar an Gastmusikern herausgebracht hatte (siehe unsere 70er Hitparade), kam ein Jahr später „Under heavy Manners” heraus. Daraus ein Stück mit Gastsänger und […]

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